Energetische Dacherneuerung Sport- und Gemeindezentrum Derental
Natur-, Umwelt- und Klimaschutz
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Projektträger Gemeinde Derental |
Durchführungsort/-gebiet Derental |
Das Sport- und Gemeindezentrum Derental vereint viele Funktionen unter einem Dach: Als Dorfgemeinschaftshaus umfasst es eine Turn-/ bzw. Mehrzweckhalle mit den zugehörigen Sanitär- und Funktionsräumen, die ehemalige Schwimmhalle, einen Schießstand, den Kindergarten sowie Vereins- und Funktionsräume und beherbergt außerdem noch Schlachträume, eine Wäscherei und eine Heißmangel für die gemeinschaftliche Nutzung. Das Feuerwehrgerätehaus ist in einem Anbau untergebracht, im Außenbereich schließen sich ein Spielplatz und die Sportanlagen der Gemeinde an. Der gesamte Gebäudekomplex erstreckt sich über ca. 3.200 m² und wurde 1966/1967 errichtet. Die Anlage ist der soziale Mittelpunkt des Ortes und spielt eine entscheidende Rolle für den Zusammenhalt und die Lebensqualität der Gemeinde. Neben der Derentaler Dorf- und Vereinsgemeinschaft nutzen auch Gruppen aus den Nachbargemeinden das Gebäude und die Sportanlagen. Ihren Bestand langfristig zu sichern und sie orientiert an den sich verändernden Bedürfnissen des Dorfes zu entwickeln, hat für die Gemeinde oberste Priorität. So soll aus der ehemaligen Schwimmhalle langfristig ein Vereinstreffpunkt entstehen, der als zentraler Anlaufpunkt für verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen dienen wird.
Für die umfassende Sanierung des Sport- und Gemeindezentrums wurden schon 2017 Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beantragt und 2020 bewilligt. Über das Programm werden die Sport- und Spielflächen im Außenbereich zeitgemäß gestaltet, die Zugänge barrierefrei umgebaut, die Sanitärräume erneuert und der Innenbereich insgesamt überholt. Außerdem sollen der Großteil der Fenster und die Heizungsanlage erneuert werden.
Beim Dach war ursprünglich nur eine partielle Sanierung im Zuge des Bundesprojekts vorgesehen. Vor dem Hintergrund der klimapolitischen Zielsetzungen sind die Ansprüche an ein zeitgemäßes Dach gestiegen: Es soll nicht nur eine schützende Abdeckung sein, sondern einen möglichst großen Beitrag zur Energieeffizienz des Gebäudes und durch eine Photovoltaik- oder Solaranlage auch zur Energieversorgung leisten. Eine umfassende energetische Gebäudeaufwertung ist deshalb ohne die entsprechende Aufwertung des Daches unvollständig.
Das Projekt umfasst deshalb die energetische Sanierung des Daches entsprechend dem aktuellen Stand der Technik. Zusätzlich zur hochwertigen Dämmung und zur neuen Eindeckung ist die Montage einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) geplant. Sie wird eigenbedarfsorientiert dimensioniert, also so groß, dass der produzierte Strom vorrangig durch die verschiedenen Nutzungen im Gebäude selbst in Anspruch genommen wird. Überschüsse werden in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Die Beratung und Formulierung der Anforderungen zur Beachtung der regionalen Baukultur durch die „Kompetenzgruppe Baukultur“ hat am 29.05.2024 stattgefunden. Demnach sollen die Rahmen der PV-Module eine dunkle Farbe erhalten und die Installation der PV-Anlage sollte – soweit technisch möglich – in einem geschlossenen rechteckigen Format erfolgen.
Das Regionale Entwicklungskonzept legt mit dem Handlungsfeldziel „Dem Klimawandel begegnen“ (Handlungsfeld Natur-, Umwelt- und Klimaschutz) auf Maßnahmen, die zu klimaneutralen und klimaangepassten Gebäuden führen einen besonderen Fokus (REK S. 68). Insbesondere im Hinblick auf das Ziel der Klimaneutralität soll auch die PV-Anlage Gegenstand der Förderung sein. Das Projekt sichert das Sport- und Gemeindezentrum aber auch langfristig ab, ermöglicht so in Verbindung mit den Spiel- und Sportflächen auf dem Gelände ganz unterschiedlichen Zielgruppen eine aktive Teilhabe am Gemeindeleben und fördert in besonderer Weise den sozialen Zusammenhalt und die Integration. Deshalb entfaltet es auch Zielbeiträge in den Handlungsfeldern „Lebendige Orte“, „Soziales Miteinander“ und „Freizeit und Tourismus“.
Da die Antragstellerin eine Gemeinde ist, kann eine Förderung auf die Bruttokosten beantragt werden. Für den auf den Kindergarten entfallenden Dachanteil wird keine Förderung beantragt, das Dach auf dem Feuerwehrgerätehaus ist von den Maßnahmen nicht umfasst. Trotzdem ergeben sich Projektkosten im hohen sechsstelligen Bereich. Aufgrund der Deckelung der LEADER-Förderung bei einem Höchstbetrag von 100.000 € ergibt sich ein sehr hoher Eigenanteil. Damit die finanzschwache Gemeinde das Projekt dennoch realisieren kann, soll zur teilweisen Deckung des Eigenanteils eine Kofinanzierungshilfe beim Land beantragt werden.
Gesamtkosten (brutto) | 886.583 Euro |
Beitrag LEADER | 100.000 Euro |
(Stand zum Zeitpunkt der Beschlussfassung) |