Bis zum Jahr 2045 soll Deutschland klimaneutral werden. Das Erreichen der Klimaschutzziele und die Umsetzung der Energiewende werden die deutsche Energieversorgung komplett umgestalten und erfordern einen umfassenden Strukturwandel auf allen Ebenen. Klimaschutz ist damit nicht zuletzt auch eine vordringliche kommunale Aufgabe. Effektiver und wirkungsvoller Klimaschutz vor Ort kann aber nur gelingen, wenn die finanziellen und personellen Kapazitäten in den Kommunen gebündelt und zielgerichtet eingesetzt werden. Hierfür schafft ein auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnittener Kommunaler Klimaschutzplan die notwendige Grundlage.

Mit dem Klimaschutzkonzept für den Landkreis Holzminden von 2012 und dem Masterplan 100 % Klimaschutz von 2018 liegen auf Kreisebene bereits wertvolle Vorarbeiten vor. Diese gilt es nun aufzugreifen, zu nutzen, auf die kommunale Ebene zu transformieren und in einen konkreten Maßnahmenkatalog für einen überschaubareren Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren zu überführen, der das langfristige Ziel „2045“ erreichbar macht. Der Kommunale Klimaschutzplan wird im Rahmen eines beteiligungsorientierten Prozesses durch einen externen Dienstleister erstellt und soll dabei ausschließlich umsetzungsorientierte und in einem greifbaren Zeithorizont zu realisierende Maßnahmen enthalten.

Im ersten Schritt ist dazu eine Grundlagenermittlung erforderlich, bei der vorhandene Daten aus den genannten Konzepten und Plänen mit Angaben zu kommunalen Liegenschaften verknüpft werden. Gemeinsam mit Akteuren vor Ort werden auf dieser Basis Ansätze für konkrete Maßnahmen identifiziert. Themen der entsprechenden Workshops sind z.B. Erneuerbare Energien, Energetische Sanierung von Bestandsgebieten oder zukünftige Mobilität. Neben den Schlüsselakteuren aus Politik und Verwaltung sind weitere lokale Akteure, insbesondere interessierte Bürgerinnen und Bürger, einzubeziehen, ggf. auch durch weitere Workshops oder zielgruppenspezifische Gespräche. Auch wichtige Institutionen auf überörtlicher Ebene sollen berücksichtigt werden.

Aus den identifizierten Ansätzen gilt es konkrete Maßnahmen zu entwickeln und sie hinsichtlich ihrer Wirkung und des notwendigen finanziellen wie personellen Aufwandes zu bewerten und zu priorisieren. Dabei werden auch ohnehin geplante Maßnahmen berücksichtigt und stärker auf den Klimaschutz ausgerichtet. Das so geschnürte Maßnahmenpaket umfasst Steckbriefe zu allen Maßnahmen und einen zeitlichen Ablaufplan. Auf Fördermöglichkeiten zur Finanzierung der einzelnen Maßnahmen soll hingewiesen werden.

Der kommunale Klimaschutzplan soll dem Flecken Ottenstein als „Fahrplan“ für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen dienen und den Klimaschutz fest im kommunalen Handeln verankern. Dazu wird er auch durch den Rat beschlossen.

Das Projekt ist v.a. dem Handlungsfeld „Natur-, Umwelt- und Klimaschutz“ zuzuordnen, leistet aber auch Beiträge zu den Handlungsfeldern „Lebendige Orte“ und – insbesondere durch den Beteiligungsprozess – „Soziales Miteinander“. Da die Antragstellerin eine Gemeinde ist, kann sie eine LEADER-Förderung auf die Bruttokosten beantragen. Der Fördersatz beträgt dann 65%.