Für die Samtgemeinde Bodenwerder-Polle hat der Tourismus als Wirtschafts- und Standortfaktor eine große Bedeutung. Entsprechend engagiert sie sich: in der touristischen interkommunalen Zusammenarbeit und für die Umsetzung eines überörtlich einheitlichen Tourismusmarketings als Mitglied des Weserbergland Tourismus e.V. (WT) und der Solling-Vogler-Region im Weserbergland e.V. (SVR) wie auch bei der Kundenpflege und Gästebetreuung vor Ort durch die zertifizierten Tourist-Infos in Bodenwerder und Polle. Darüber hinaus begleitet und unterstützt die Samtgemeinde Unternehmen, die als touristische Leistungsanbieter die Voraussetzung für eine touristische Wertschöpfung sind.

Der sich ständig entwickelnde Tourismusmarkt führt dazu, dass sich die Anforderungen an die Samtgemeinde stetig wandeln. Das betrifft die Nachfrageseite und damit die Erwartungen und Ansprüche der Gäste, aber besonders auch die touristischen Leistungsträger; u.a. durch die Corona-Pandemie hat sich ihre Struktur deutlich verändert. Bekannte Herausforderungen sind z.B. der Ladenleerstand in der Innenstadt, ein fehlender Hotel- und eingeschränkter Campingplatzbetrieb, die Nutzung der umgestalteten Weserpromenade in Bodenwerder und die Weiterentwicklung der traditionellen Veranstaltungen. Wie sich diese Veränderungen auf die kommunale Aufgabe „Tourismus“ auswirken und wie der Wirtschaftsfaktor Tourismus langfristig gestärkt werden kann, soll im Rahmen eines lokalen touristischen Konzepts untersucht werden.

m Rahmen des geplanten LEADER-Projekts sollen nach einer Bestandserfassung und Bewertung der bereits existierenden Angebote eine Einschätzung der Entwicklungs- und Vermarktungspotentiale vorgenommen und Vorschläge für eine bedarfsgerechte Ausweitung der Aufgabe „Tourismus“ erarbeitet werden. Vereinsübergreifende Synergien und Netzwerke sind zu berücksichtigen und einzubeziehen. Konkrete Handlungsempfehlungen werden z.B. in Bezug auf die Öffnungszeiten der Tourist-Infos, die jährlichen (Groß-)Veranstaltungen wie das Lichterfest und die Unterstützung der Leistungsanbieter erwartet. Dabei müssen die erschwerten Rahmenbedingungen durch Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, steigende Inflation und Energiekrise berücksichtigt werden. Entsprechend der bewährten Zusammenarbeit in der SVR und im WT kann das lokale Konzept nicht alleine stehen, sondern muss eng an die regionale Strategie anknüpfen. Für eine breite Akzeptanz vor Ort ist es unabdingbar, die Schlüsselakteure möglichst früh und eng einzubinden.

Das Konzept, das durch einen externen Dienstleister erstellt werden soll, ist dem Handlungsfeld „Freizeit und Tourismus“ und hier verschiedenen Handlungsfeldzielen zuzuordnen. Es sind darüber hinaus Bezüge zum Handlungsfeld „Lebendige Orte“ herzustellen, weil Themen wie das Veranstaltungsprogamm oder der Ladenleerstand mit aufgegriffen werden sollen. Indem alle Akteure an einen Tisch geholt werden und gemeinsam an einer lokalen Strategie arbeiten, wird das Miteinander im Bereich Tourismus gefördert.

Da die Antragstellerin ein Gemeindeverband ist, kann sie eine LEADER-Förderung auf die Bruttokosten beantragen. Der Fördersatz beträgt dann 65%. Die Förderobergrenze für Studien und Konzepte (max. 20.000 €) wird eingehalten.